Blankenburg

Blankenburg
I
Blạnkenburg,
 
Name von geographischen Objekten:
 
 1) Blạnkenburg, ehemalige Grafschaft am nördlichen Rand des Harzes, erstreckte sich über den östlichen Harzgau zwischen Ilse und Bode. Nach dem Bau der Blankenburg und ihrer Lehensübertragung 1125 durch Lothar von Supplinburg an Graf Poppo, den Stammvater des Geschlechts, war die Burg Stammsitz der Grafen von Blankenburg, die sich in die Linien Blankenburg, Regenstein und Heinburg teilten. Mit dem Aussterben der Linie Heinburg fiel die gesamte Grafschaft als erledigtes Lehen an die Welfen zurück. Nach wechselnden Herrschaften 1707 zum Fürstentum erhoben, wurde dieses 1731 mit dem Herzogtum Wolfenbüttel verbunden.
 
 2) Blạnkenburg (Harz), Stadt und Kurort im Landkreis Wernigerode, Sachsen-Anhalt, 212 m über dem Meeresspiegel, am Nordrand des Harzes, 18 500 Einwohner; mittelständische Industrie, besonders Holzverarbeitung.
 
 
Das Schloss (»Großes Schloss«) über der Stadt baute H. Korb 1705-18 um; am Fuß des Burgbergs das ursprüngliche als barocker Fachwerkbau angelegte »Kleine Schloss« (1777, 1984 erneuert; Heimatmuseum) mit barockem Terrassengarten; Bartholomäuskirche (Hallenkirche des 14. Jahrhunderts), Renaissance-Rathaus (um 1546), ehemaliges Zisterzienserkloster Michaelstein (1147; Musikinstrumentenmuseum). Etwa 3 km nördlich die Burg und Festung Regenstein (12.-14. Jahrhundert; 1671 Festung, 1758 zerstört), zwischen Blankenburg und Thale/Harz die Teufelsmauer, eine ewa 4 km lange und bis 15 m hohe Felsenklippe aus Kreidesandstein (Naturschutzgebiet).
 
 
Blankenburg wurde um 1200 am Fuß der gleichnamigen Burg gegründet, erhielt im 13. Jahrhundert noch Markt- und Münzrecht, Mitte des 14. Jahrhunderts Stadtrechte. Eisenerzbergbau bis Ende der 1960er-Jahre.
 
 
 3) Bad Blạnkenburg, Stadt im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Thüringen, 207 m über dem Meeresspiegel, am Austritt der Schwarza aus dem Thüringer Schiefergebirge, 8 600 Einwohner; Luftkurort; Fröbelmuseum; Betriebe der Gummiverarbeitung und der Elektrotechnik/Elektronik.
 
 
Neben der im Kern gotischen Stadtkirche beherrschen das Rathaus (1746-50) und die Burgruine Greifenstein (im 19./20. Jahrhundert teilweise neu aufgebaut) über der Stadt das Stadtbild.
 
 
Blankenburg wurde Mitte des 13. Jahrhunderts im Anschluss an die gleichnamige Burg (seit dem 17. Jahrhundert Burg Greifenstein) der Grafen von Schwarzburg-Rudolstadt planmäßig angelegt und befestigt. 1840 errichtete F. Fröbel in Blankenburg den ersten deutschen Kindergarten; im selben Jahr wurde der Kurbetrieb eröffnet. Seit 1911 trägt die Stadt den Namen Bad Blankenburg.
II
Blạnkenburg,
 
Christian Friedrich von, Schriftsteller, * Moitzlin (bei Kolberg) 24. 1. 1744, ✝ Leipzig 4. 5. 1796; zunächst Offizier, dann, seit 1778 in Leipzig, literarisch tätig. Sein »Versuch über den Roman« (1774, Faksimile-Neudruck 1966) enthält eine Neubewertung des bis dahin meist gering geschätzten Entwicklungsromans.

Universal-Lexikon. 2012.

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